LOGE IN TREUE FEST

FREIMAUREREI

„Die Freimaurerei ist nichts Willkürliches, nichts Entbehrliches, sondern etwas Notwendiges, das in dem Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet ist. Folglich muß man auch durch eignes Nachdenken ebensowohl darauf verfallen können, als man durch Anleitung darauf geführet wird.“ (Lessing: Ernst und Falk)

 Auf die Frage „Was ist Freimaurerei?“ kann man nicht mit einem Satz antworten; es gibt eine große Anzahl von Antworten. Die Definition kann je nach Blickrichtung anders lauten. Jede dieser Definitionen ist richtig, aber für sich allein unvollständig. Sie sind Kreissektoren, welche erst gemeinsam einen vollkommenen Kreis bilden. Dabei sind die Gewichtungen der Kreissektoren von Freimaurer zu Freimaurer verschieden. Da die Freimaurerei nicht dogmatisch sein will, kann diese Frage nicht allgemeingültig beantwortet werden, wichtig ist den Freimaurerbund als Einheit von Idee, Gemeinschaft und symbolischem Ausdruck zu begreifen. Die Freimaurerei ist die älteste, angesehenste und mitgliederstärkste bruderschaftliche Organisation der Welt. Sie ist dabei jedoch keine Massenorganisation, sondern eine Angelegenheit des Einzelnen. Freimaurerei ist ein Beitrag zu einer menschlicheren Welt durch die Stärkung der Kräfte des Individuums. Die Arbeit der Freimaurer ist darauf ausgerichtet, die Kräfte des Einzelnen so zu stärken, dass er den vermeintlich  übermächtigen Zwängen besser entgegentreten und den Raum seiner individuellen Freiheit erweitern und für die mitverantwortete Freiheit des anderen eintreten kann. Die Freimaurerei, insbesondere ihre Symbolik und ihr rituelles Brauchtum, kann nur verstanden werden, aus der Kenntnis ihrer Entstehung.

Man kann das Wesen der Freimaurerei möglichst einfach so zusammenfassen

Sie ist ein freier Bund von Männern, sie ist eine Lehre über moralisches Verhalten, sie ist ein Weg, das Leben zu gestalten,  sie ist eine Bruderschaft, sie erzieht zu Menschenliebe und Toleranz, sie weist den Weg zu einer eigenen Lebensphilosophie, sie lehrt die Moral durch Symbolik, sie benützt Rituale und Zeremonien, um ihre Mitglieder zu unterweisen, sie basiert auf dem festen Glauben an eine höhere Macht.

Was ist sie nicht: sie wirbt keine Mitglieder an; sie nimmt Suchende auf, sie ist kein schöngeistiger Verein, sie ist weder Religion noch Konfession und auch kein religiöser Orden, sie ist keine philantropische Institution, erhebt aber die Wohltätigkeit zur Pflicht, sie ist keine erfolgsorientierte Gesellschaft, sie zwingt niemanden zu einer bestimmten Überzeugung, weder einer religiösen noch einer weltlichen, sie vermittelt ihren Mitgliedern keine geschäftlichen und politischen Vorteile, sie ist kein Forum für Streitgespräche über Religion und Politik, sie ist keine Geheimgesellschaft, sie verheimlicht weder ihre Existenz noch ihre Ziele. Freimaurer zu werden bedeutet keinesfalls das Erreichen eines Zustandes.

Was ist Freimaurerei
(Alte englische Definition)

… das Einleiten eines lebenslangen Prozesses, nämlich der Arbeit an sich selbst. Freimaurer bemühen sich in Freiheit Humanismus und Humanität zu realisieren, Freimaurer streben nach echter Menschlichkeit. Ihre ethischen Grundwerte sind Freiheit , Brüderlichkeit und Toleranz. Sie wollen diese Werte auch in die Gesellschaft hinein tragen und in ihr wirken lassen. Das übergeordnete Ziel der Freimaurerei ist die Erziehung der Mitglieder zu einer freimaurerischen Geisteshaltung. Sie bemüht sich mit einem ethischen Leitbild in Freiheit Menschlichkeit zu realisieren. Daneben will sie aber auch Freundschaft und Geselligkeit pflegen und sich um Wohltätigkeit und Bildung bemühen. Die englischen und amerikanischen Logen betonen vor allem Geselligkeit und Wohltätigkeit.

Daheim ist sie Güte,
Im Geschäft ist sie Ehrenhaftigkeit,
In Gesellschaft ist sie Höflichkeit,
In der Arbeit ist sie Anständigkeit!
Für den Unglücklichen ist sie Mitleid,
Gegen das Unrecht ist sie Widerstand,
Für das Schwache ist sie Hilfe,
Dem Gesetz gegenüber ist sie Treue,
Gegen den Unrechttuenden ist sie Vergessen,
Für den Glücklichen ist sie Mitfreude,
Vor Gott ist sie Ehrfurcht und Liebe“.